Meilensteine -
Wie grosse Ideen die Fotografie veränderten

Die Fotografie kann in den knapp 200 Jahren ihrer Geschichte auf eine rasante Entwicklung zurückblicken. Von der ersten Camera obscura – kaum mehr als ein Kästchen mit einem Loch darin, um das Sonnenlicht zu bündeln – bis zum heutigen Standard des fotografierenden Mobiltelefons hat das Medium einen beachtlichen Fortschritt gemacht. In 25 Kapiteln fächert der Autor das Thema nach Kategorien wie Akt-, Landschafts- und Porträtfotografie auf und widmet den technischen Neuerungen Röntgenfotografie, Farbfotografie, Polaroid- und digitale Fotografie je ein Kapitel. Aspekte wie das Fotobuch, die Modefotografie oder das Foto als Gegenstand künstlerischer Arbeiten werden ebenso thematisiert wie die Bereiche Kriegs-, Dokumentar- und Tierfotografie.

Erschienen auf Deutsch und Englisch, Oktober 2012

Prestel-Verlag, München, 2012
192 Seiten

 

 

„Meilensteine“ ist ein Buch, das allen, die eine Einsicht gewinnen möchten, was in der Fotografie möglich ist, einen guten Ausgangspunkt bietet. Der angenehm zu lesende, sehr informative Text wird von großzügig eingestreuten Bildbeispielen unterbrochen, und man legt es schließlich in dem Bewußtsein beiseite, auf unterhaltende Weise etwas dazugelernt zu haben. - Dolunay Kiz am 31. März 2016

  “…rundum äußerst gelungen.Vermutlich liegt das an der Doppelbegabung des Verfassers. Er ist Theoretiker und Praktiker zugleich, wie seine Porträtfotografien von Münchner Schauspielern und Künstlern beweisen.
Aber es steckt doch noch mehr dahinter. Schon der Anfang wartet mit einem verblüffenden Einstieg auf: Anhand von Jan Vermeers Gemälde Mädchen mit rotem Hut oder Canalettos Veduten zeigt der Verfasser, dass die Vorformen einer technischen Bildaufzeichnung weit zurück in der traditionellen Malerei aufzuspüren sind. Hilfsmittel wie der konkave Spiegel oder die camera obscura wurden vermutlich sogar schon in der Antike benutzt. Jedenfalls verdankt sich das perspektivische Liniengerüst in Jean Fouquets Einzug Kaiser Karl IV in St. Denis, immerhin aus der Zeit um 1455/60, einem solchen technischen Hilfsmittel.

Flankiert wird diese verblüffende optische Beweisführung von einer nicht minder originellen kulturgeschichtlichen These, die ebenso wenig von der Hand zu weisen ist: Von der Allgegenwärtigkeit des Handys und seiner eingebauten Fotolinsen ausgehend folgert Florian Heine: »Mit der Fotografie wird das Wort Joseph Beuys‘, nachdem jeder Mensch ein Künstler ist, zur realen Möglichkeit.« Sie ist daher nach Martin Parr »das zugänglichste, demokratischste Medium, das weltweit verfügbar ist«. Folglich sei zu verallgemeinern, dass die Fotografie eigentlich schon immer ein Massenmedium gewesen sei und dass die Kenntnis der Fotografiegeschichte zur ästhetischen Grundausstattung gehören sollte. Nicht ganz zu Unrecht kann sich Heine dabei auf den Bauhaus-Lehrer László Moholy-Nagy berufen, der 1927 schrieb: »Nicht der Schrift-, sondern der Fotografie-Unkundige wird der Analphabet der Zukunft sein.«

Die Art, wie der Verfasser seinem selbst gesetzten Bildungsauftrag gerecht wird, ist schlichtweg gekonnt: Der Aufbau des Buches in 25 Kapiteln ist überschaubar und wohl begründet. Neben den ganz klassischen und evidenten Genreeinteilungen Porträt, Landschaft, Stillleben, Akt- oder Modefotografie schlägt er so interessante Gattungen vor wie Nacht, Tier, Fotobuch oder Sofortbild. Wohlproportioniert bespricht er pro Kapitel etwa drei Bilder. Deskription wird immer wieder ergänzt und vertieft durch Reflexion, Betrachtung durch Verknüpfung…”

Walter Kayser, Portal Kunstgeschichte 23.2.2013

https://www.portalkunstgeschichte.de/meldung/florian-heine-meilensteine-wie-grosze-ideen-die-fotografie-veraenderten-prestel-2012-5558.html

"Nachdem der Autor also auf die Vorgeschichte und allgemeine Geschichte eingegangen ist, lässt er die wichtigen Ereignisse, die Meilensteine der einzelnen Bereiche Revue passieren. Je nach Bedeutung oder auch Anforderung an die Abbildungsgröße im Buch sind die Abschnitte unterschiedlich lang; im Allgemeinen umfassen sie etwa sechs Seiten, was durchaus genügt für eine ausreichend anschauliche Zeitreise.
Ein ganzseitiges Foto leitet das jeweilige Kapitel ein. Auch im weiteren Verlauf finden sich bisweilen ganzseitige, meist jedoch kleinere Abbildungen richtungsweisender Fotos des besprochenen Genres. Eine großartige Idee stellen die Zeitstrahlen oben auf jeder Seite dar. Sie enthalten zentrale politische oder anderweitig bedeutsame Ereignisse sowie, eingepasst, die Geburts- und gegebenenfalls Todesjahre der wesentlichen Fotografen des Genres in der Zeit, um die es auf der Seite oder Doppelseite jeweils geht. Groß gedruckt enthält jedes Kapitel ein treffendes Zitat eines Fotografen. Die Informationen zu den Fotos sind leicht zu finden, ohne die Fotos selbst zu stören; das gesamte Layout ist übersichtlich, ohne zu langweilen.
Der Autor stellt die verschiedenen Zeitläufte klar und knapp, dennoch in angenehm lesbarem Stil dar. Er hat nach Ansicht der Rezensentin für die einzelnen Bereiche in der Tat die interessantesten, die wahrlich richtungsweisenden Fotografen herausgesucht und stellt die Prägung der Genres durch diese Persönlichkeiten gut nachvollziehbar dar. Keiner der Großen, die der Fotografie oder Teilbereichen davon ihren Stempel aufgedrückt haben, fehlt. Darüber hinaus geht der Autor auch auf eher kuriose "Nischen" ein wie zum Beispiel die Röntgenfotografie - ein Bus mit lauter "Skeletten" vom Fahrer bis zur letzten Bank wirkt durchaus befremdlich und hat einen eigentümlichen Reiz. Auch "Grenzüberschreitungen" beziehungsweise Verbindungen aus Fotografie und Malerei wie bei Gerhard Richter fehlen nicht. Das Buch gibt einen wahrlich umfassenden Einblick in die vielen Seiten der Fotografie, stellt deren Große und auch die nicht ganz so bekannt gewordenen Pioniere spannend und bei aller Sachlichkeit unterhaltsam vor und bietet eine Fülle an interessanten und charakteristischen Beispielbildern, jenen, die jeder kennt, und solche, die der Leser für sich entdecken kann.
Ein empfehlenswertes Buch für alle, die sich für Fotografie oder auch verwandte Künste interessieren; eine Zusammenstellung gehaltvoller und packender Zeitreisen." -  Regina (Media-Mania) TOP 1000 REZENSENT am 12. Januar 2013

 

"A very well presented and compiled collection of key developments in the art and science of practical photography. Probably essential reading for anyone keen to learn how photography has evolved from inception to now." - Amazon.co.uk, July 2013

"A comprehensive collection of photos covering a wide range of styles. Great introduction for anyone seeking to learn more about great photographers." - Amazon.com, January 2013